Salzburger Rauchfangkehrer legen Wert auf Tradition: Neue Innungsfahne geweiht

 

Symbol für Werte und Zusammenhalt

Salzburg, 19. April 2018/WKS. Mit der kirchlichen Weihe in der Stiftskirche St. Peter haben die Salzburger Rauchfangkehrer heute, Donnerstag, ihre neue Innungsfahne offiziell in Dienst gestellt. Sie ersetzt die 125 Jahre alte Fahne, die aufgrund starker Beschädigungen nicht mehr repariert werden konnte.

„Ich gratuliere den Salzburger Rauchfangkehrern zur neuen Fahne. Sie symbolisiert den Stolz und den Gemeinschaftssinn dieser traditionsreichen Berufsgruppe“, betonte WKS-Präsident KommR Konrad Steindl bei der anschließenden Festsitzung im Stieglkeller. Und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer ergänzte: „Die Salzburger Rauchfangkehrer nehmen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein. Mit ihrer Arbeit und ihrem Fachwissen tragen sie aktiv zum Brandschutz und zum Schutz der Umwelt bei.“

Salzburgs Rauchfangkehrer-Innungsmeister Kurt Pletschacher freute sich über die fast 300 Gäste bei der Fahnenweihe. Neben Vertretern aus allen Salzburger Rauchfangkehrerbetrieben waren auch Fahnenabordnungen aus den anderen Bundesländern sowie von befreundeten Salzburger Innungen wie die Fleischer, Tischler, Holzbaumeister, Dachdecker und Baumeister gekommen. „Ich bin sehr stolz, dass wir in unserem Gewerbe einen so starken Zusammenhalt haben. Mit der Weihe der Fahne haben wir gleichsam den Schutz unseres Patrons, des heiligen Florian, für eine gute Zukunft des Handwerks erbeten“, sagte Pletschacher. Die Innungsfahne ist bei offiziellen Anlässen der Innung bzw. des Gewerbes immer dabei. Sie wurde von FAHNENGÄRTNER in Mittersill hergestellt.

In Salzburg gibt es insgesamt 39 Rauchfangkehrbetriebe die rund 160 Mitarbeiter beschäftigen. Sowohl die Landesinnung Salzburg als auch die meisten Mitgliedsbetriebe sind EMAS-zertifiziert. EMAS (European Eco-Management Audit Scheme) ist das Gütesiegel der EU für das weltweit anspruchsvollste Umweltmanagement-System.

Warum Rauchfangkehrer, Kamin- oder Schornsteinfeger vielerorts vor allem zu Beginn eines neuen Jahres als Glücksbringer gelten, hat vor allem einen praktischen Grund. Seit dem Mittelalter war in den Städten das gewerbliche Kaminkehren Vorschrift, denn die Häuser waren teils aus Holz und deshalb war die Ausbreitung von Bränden ein großes Problem.

Über die Jahrhunderte veränderte sich das Berufsbild durch technische Fortschritte. Durch moderne Heizungen ist die Brandgefahr weit geringer als früher. Heute sind Rauchfangkehrer auch Energieberater und Brandschutzsachverständige. Die Rauchfangkehrer sind mittlerweile Profis in allen Fragen rund um Kamin und Feuerstätten. Sie beheben Mängel, führen Rauch- und Abgasmessungen durch, erstellen Gutachten und Befunde und informieren die Kunden über den energiesparenden und umweltschonenden Betrieb der Heizung. Unter anderem sind die Rauchfangkehrer auch befugt, den Energieausweis für Häuser und Wohnungen auszustellen. Darüber hinaus sorgen sie natürlich für saubere Kamine und ziehende Öfen.

Fahnen vor der Weihe in der Stiftskirche St. Peter. Foto: Franz Neumayr
Bei der Festveranstaltung anlässlich der Fahnenweihe (v. l.): Bundesinnungsmeister KommR Peter Engelbrechtsmüller, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und Landesinnungsmeister Kurt Pletschacher.Foto: Franz Neumayr
Gut gelaunte Rauchfangkehrermeisterinnen vor der Fahnenweihe. Foto: Franz Neumayr